GBS: Gemeinsame Stunde von Lehrern und Erziehern ist ein voller Erfolg


Anfang dieses Schuljahres startete der Paritätische Hamburg an sechs GBS-Standorten die Initiative „Wir gehen aufs GANZE!“. In diesem hamburgweit einzigartigen Projekt arbeiten die Pädagoginnen und Pädagogen des Vor- und Nachmittags in der letzten Unterrichtsstunde zusammen. Eine Umfrage unter den beteiligten Fachkräften und Kindern zeigt: Es hat sich dadurch vieles verändert – und das ist gut so! Der Wunsch nach Fortführung dieses Modells, dessen Finanzierung nur noch bis zu den Herbstferien gesichert ist, ist sehr groß.
Unter dem Motto: „Wir gehen aufs Ganze!“ wollen der Paritätische Hamburg und sechs bei ihm organisierte Jugendhilfeträger zeigen, wie guter Ganztag in Hamburg wirklich gelingen kann. Dazu haben die Schulen und Jugendhilfeträger Zeit, Kraft und Finanzen gebündelt und ihren Alltag an zwei zentralen Punkten verändert.
Anstelle der sonst üblichen schnellen Übergabe der Kinder rund um die Essenszeit in die Nachmittagsbetreuung arbeiten hier die Pädagogen des Nachmittags in der letzten Schulstunde im Unterricht mit. „Es hat sich sehr bald gezeigt, dass beide Professionen davon profitieren – vor allem aber die Kinder. Fließender Übergang, Fortführung der Themen im Nachmittag, besserer Austausch unter den Pädagogen: die Liste der erreichten Vorteile ist lang“, so Martin Peters, Referent für Frühe Bildung, Betreuung und Erziehung beim Paritätischen Hamburg.
Außerdem haben die Kollegien das Jahr genutzt und unter externer Begleitung zusammen die vier zentralen Ganztags-Themen vorangebracht: Gemeinsame Werte, gemeinsame Regeln, gemeinsame Räume und Hausaufgaben.

71,4 Prozent der befragten Lehrkräfte an den sechs Standorten sind mit dem Ganztag seit Einführung dieser Veränderungen zufrieden oder sehr zufrieden – ein hamburgweit wohl einmaliger Wert. Besonders der gegenseitige fachliche Austausch wird von 91,3 Prozent der Lehrkräfte und sogar von 96,2 Prozent der Erzieher herausragend positiv bewertet. Gerade dieser zentrale Teil kommt dagegen an fast allen andern Standorten strukturell zu kurz.
Mit 90,3 Prozent Zustimmung für das neue Modell fällt auch das Votum der gut 600 befragten Dritt- und Viertklässler überwältigend aus.
Aber nicht nur die internen Abläufe haben sich positiv verändert. Auch das vieldiskutierte Thema der Hausaufgaben im Ganztag wurde an zwei Standorten intensiv bearbeitet. Besonders lobend äußern sich dabei die Schülerinnen und Schüler der KESS 2-Schule Lohkampstraße über ihr neues Modell. 90,1 Prozent der Kinder finden es sehr gut oder gut, dass an zwei Tagen in der Woche Mathe- beziehungsweise Deutsch-Trainingszeiten die klassischen Hausaufgaben ersetzen. Eindrucksvolle Effekte bestätigt auch der Vorsitzende des Elternrats, Heiner Sietas: „Die neuen Trainingszeiten führen dazu, dass die Kinder viel mehr gemeinsam arbeiten. Das stärkt den Lerngewinn und den Klassenverband. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Entwicklung.“ (mehr zu den neuen Trainingszeiten)
Die Finanzierung dieses überzeugenden Ansatzes ist durch den Wohlfahrtsverband, die Jugendhilfeträger und Mittel der beteiligten Schulen nur noch bis zu den Herbstferien gesichert. Deshalb wünscht sich Martin Peters vom Paritätischen Hamburg:  „Wir hoffen sehr, dass wir gemeinsam mit Senator Rabe einen Weg finden, dieses erfolgreiche Modell weiterzuführen. GBS muss unter Qualitätsgesichtspunkten weiterentwickelt werden. Hier könnten Leuchtturmschulen mit großartigem Beispiel vorangehen und gutem Ganztag in Hamburg ein Gesicht geben.“

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