GBS-Betreuerin Bettina Henke zieht Fazit zur gemeinsamen Stunde auf Uhlenhorst: „Kommunikation ist dichter und herzlicher“


Die GBS-Betreuerin Bettina Henke des Uhlennudelclubs berichtet von ihren Erfahrungen mit der gemeinsamen Stunde an der Schule auf der Uhlenhorst.

In den Fachlehrerstunden an drei Tagen pro Woche ist die gemeinsame Gestaltung der gemeinsamen Stunde – bei uns die Maxistunde – weitestgehend den Anforderungen des Lehrplans angepasst.

 

Im Mathematikunterricht mit Siri Klöpper sind die Einsatzmöglichkeiten für eine eigene Gestaltung nachvollziehbar begrenzt, welches ich nicht als Nachteil empfinde. In der Regel werden Themen frontal eingeführt und im Anschluss mit der Bearbeitung von Arbeitsblättern vertieft und gefestigt. Neben der Unterstützung hierbei, arbeite ich in Kleingruppen mit Schülerinnen und Schülern und gewinne so einen guten Überblick bezüglich der Leistungen der Kinder. Ein Vorteil, um die Kinder in der „stillen Stunde“ in Bezug auf die von ihnen zu bewältigenden Hausaufgaben besser einschätzen, motivieren und unterstützen zu können.

 

Der Englischunterricht mit Anna Bartsch gestaltet sich ähnlich. Frau Bartsch erläutert mir zu Beginn der Stunde ihre Idee zur Unterrichtgestaltung, wir gleichen unsere Vorstellungen ab und arbeiten dann überwiegend mit einer Aufteilung in zwei Gruppen. Meistens gehe ich mit einer Gruppe in einen anderen Raum, im Sommer gern auch nach draußen. Nach der Hälfte der Zeit tauschen wir dann die Gruppen. Besonderer Fokus liegt hierbei auf der Kommunikation in Englisch, welcher im Klassenverband so nicht möglich wäre.

 

Mit der Klassenlehrerin Birgit Rothenberg habe ich zwei gemeinsame Stunden. Die Freitagsstunde ist dem Austausch der Kinder unterstellt, kleinere Aufführungen, die sie in den Pausen eingeübt haben, werden aufgeführt. Ein fester Part ist der Klassenrat, hier ist sicher meine psychotherapeutische Ausbildung neben der langjährigen Erfahrung der Klassenlehrerin von Vorteil.  Generell tauschen wir uns oft zwischendurch über Verhaltensweisen der Kinder aus und wie jeder einzelne von uns sie wahrnimmt.

 

Mein Fazit: Durch die Einführung der Maxistunde ist die Kommunikation zwischen Lehrern und Betreuern dichter und herzlicher geworden. Ich empfinde es als hilfreich, die Kinder – wenn auch zeitlich sehr begrenzt – am Vormittag in geistiger und sozialer Aktion zu erleben. Das Verständnis für sie, wie sie im Anschluss an Schule im Nachmittag ankommen, ist dadurch ein anderes geworden und ihre Verhaltensweisen nachvollziehbarer. Die Kinder erfahren noch mehr Bindung und haben durch die unterschiedlichen sozialen Kompetenzen von Lehrer und Betreuer als Team immer eine Wahl. Sie nehmen uns immer mehr als Team wahr und suchen oft auch im Unterricht mich als Ansprechpartnerin.

Die Lehrer sind aufgeschlossener, nur vereinzelt spürt man noch deutlich den Unterschied zwischen ihrer Position als Leistungsbeurteiler am Vormittag und mir als Betreuerin am Nachmittag. Ich denke, wir sind insgesamt auf einem guten Weg, aber natürlich gibt es durchaus noch Verbesserungsmöglichkeiten.