Leere Flure sollen Ganztags-Paradiese werden


Die Hamburger Grundschulen sind als Schulen gebaut worden – nicht als Ganztagsschulen.

Mit täglicher Improvisation und der Flexibilität von Lehrerinnen, Erzieherinnen und natürlich der Kinder ist die begrenzte räumliche Situation trotzdem immer wieder ein Belastungstest für eine gelungene Kooperation. Damit klappt es in Tonndorf gut, aber natürlich möchten alle den Kindern über einen ganzen Tag mehr als Klassenräume anbieten.

Grundriss der Grundschule Tonndorf

Grundriss der Grundschule Tonndorf

Viele gut gemeinte Pläne scheitern schnell an Sicherheitsbegehungen und Brandschutzverordnungen, so endete die Umgestaltung von Schulräumen in Hamburg an vielen Grundschulen im Stillstand. Angekündigte Neu- und Umbauten, wenn sie denn geplant sind, verzögern sich und helfen den Kindern, die jetzt den Ganztag besuchen, überhaupt nicht.
Seit Gründung der GBS ist bald eine ganze Grundschulgeneration durch diesen Mangel von Stufe 1 bis 4 gelaufen.

In Tonndorf haben sich die Teams aus Vor- und Nachmittag in den vergangenen Wochen zusammengesetzt und gemeinsam die einzelnen Klassenräume besprochen.
Viele kleine Änderungen in den Räumen können jetzt, im Rahmen des begrenzten Budgets, umgesetzt werden.
Vor- und Nachmittag gehen dies hier, wie selbstverständlich, gemeinsam an.

 

Ein guter Ganztag ist aber mehr als ein Sofa im Klassenzimmer.
Und so haben sich beide Teams in einer Konferenz am 25. März 2015 noch einmal gesondert dem Thema „Räume“ gewidmet.
Jede Grundschule verfügt über unzählige „Leer-Räume“, insbesondere auf den großen Fluren der sogenannten „Kreuzbauten“.
Ebenso sind viele Außengelände nach Ganztags-Start unverändert geblieben.

Zum Beginn der Konferenz stand die Frage: Welche Räume brauchen Kinder in einem guten Ganztag?
In der Folge konnte so eine thematische Zuordnung der Flur-Stockwerke beginnen.

 

Nun gibt es in den Plänen folgende Etagen:

eine Planungsgruppe bei der Arbeit

eine Planungsgruppe bei der Arbeit

Bewegung (EG)
Spiel und Kreativität (1. Etage)
Ruhe (2. Etage)
Die grüne Oase (hinter dem Schulgebäude)

die zukünftige grüne Oase

die zukünftige grüne Oase

 

Alle Mitarbeiter/innen haben sich in der Folge einer Planungsgruppe zugeordnet – dann startete die Phase der kreativen Ausgestaltung. Auf großen Papierbögen, mit bunten Stiften und vielen Träumen wurden die kahlen Schul-Ecken beplant:
Ein Leuchtturm wacht über die Ruhe-Ecke, in Schränken lagern Spiele und Bastelsachen, eine Kletterwand und weicher Boden laden zum Toben ein, über den Kindern schwebt ein Traum-Baldachin.
Hinter dem Schulgebäude wird eine „Grüne Oase“ entstehen: Geschützt von Pflanzen entsteht eine Picknick-Wiese und Ruheplätze in der Natur. Kräuter-Spirale und Sonnensegel bieten den Kindern Kontakt zu Pflanzen und Entspannung.

 

Alle wissen: Nicht jeder Traum wird in Erfüllung gehen. Aber wenn wir nicht träumen, startet gar keine Entwicklung.
Um den Träumen auf die Sprünge zu helfen, wird in den kommenden Wochen selbst angepackt. Mit Schaufel, Pinsel und Werkzeug werden die Teams gemeinsam mit den Kindern die ersten Schritte gehen.

Und der Rest der Träume soll auch noch wahr werden. Die bunten Pläne und kühnen Ideen begeben sich nun auf die Suche nach Sponsoren und Geldgebern.
Wer Kindern im Ganztag mehr als Klassenräume bieten will, ist mit seiner Unterstützung in Tonndorf genau richtig! Die Einkaufslisten liegen bereit.